Die Legende vom Biber und der Entstehung der Flüsse
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In der Antike, als die Welt noch jung war und die Berge noch nicht geschnitzt waren, gab es keine Flüsse. Das Land war trocken und Tiere und Menschen litten unter Durst. Die Menschen beteten zu den Geistern, ihnen Wasser zu schicken und Flüsse entstehen zu lassen.
Als der Große Geist ihre Not sah, beschloss er, die Mission einem Tier anzuvertrauen, das für seine Ausdauer und seinen Einfallsreichtum bekannt ist: dem Biber. Der Biber wurde für seine baulichen Fähigkeiten und seine Fähigkeit, seine Umwelt zu verändern, respektiert.
Der Große Geist bat den Biber, Flüsse zu schaffen, um Wasser in die durstigen Länder zu bringen. Der Biber nahm das Angebot entschlossen an und machte sich sofort an die Arbeit. Er begann damit, Äste, Schlamm und Steine zu sammeln. Mit beispielloser Energie und Fleiß baute er Dämme und Teiche.
Mensch und Tier verstanden zunächst nicht, was der Biber tat. Doch nach und nach begannen aus den vom Biber angelegten Dämmen kleine Seen und Flüsse zu entstehen. Flüsse flossen in die Täler, brachten Wasser und belebten das Land. Pflanzen wuchsen, Tiere fanden Nahrung und die Menschen konnten frisches Wasser trinken.
Dankbare Menschen und andere Tiere feierten den Biber für seine harte Arbeit. Sie erkannten seine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Flüsse, die alles Leben auf der Erde unterstützten. Seitdem gilt der Biber als Schöpfer und Umformer der Natur und wird in Legenden für seine wesentliche Arbeit verehrt.
Diese Legende feiert die Bedeutung des Bibers für Ökosysteme und seine symbolische Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts der Natur. Es erinnert auch an die Bedeutung von Beharrlichkeit und der Fähigkeit, die eigene Umwelt zum Wohle der Allgemeinheit zu verändern.
Inspiriert von „Anishinaabe Traditional Teachings“ von Sherry W. Farrell Racette