Der Hauch vergessener Blätter
Eine Legende der Ureinwohner über die Erinnerung an die Jahreszeiten und die Stimme des Windes
Wenn der Herbst über die Wälder von Nitassinan hereinbricht, trägt der Wind die uralten Stimmen der Bäume mit sich. Die Ilnus sagen, dass mit jedem fallenden Blatt eine Erinnerung an die Erde zum Himmel zurückkehrt.
Doch eines Tages wurde dieser Kreislauf unterbrochen.
Ein junger Sammler namens Matshiu hatte die Lehren seiner Großmutter vergessen. Er nahm ohne Dank, fällte ohne ein Wort mit dem Wald, im Glauben, die Jahreszeiten seien ewig. Dann verstummte der Wind. Die Blätter hingen leblos und still am Boden. Eines Nachts träumte Matshiu, ein alter Geist, in Rinde und Moos gehüllt, flüsterte ihm zu:
„ Wenn man die Dankbarkeit vergisst, verliert die Erde ihre Stimme. “
Nach dem Aufwachen schnitzte er die Worte der Vergebung in ein Stück Holz und hängte es an einen Ahornzweig.
Der Wind kehrte sogleich zurück und trug die stillen Blätter fort. In ihrem goldenen Tanz erkannte Matshiu die Gesichter derer, die er verloren hatte – die Blätter waren zu Boten der Ahnen geworden.
Seit jenem Tag heißt es, dass der Wind jeden Herbst, wenn er durch die Wälder weht, die Erinnerung an jene mit sich trägt, die uns geliebt haben. Die Ältesten nennen dieses Phänomen den Atem vergessener Blätter und raten jedem, genau hinzuhören: Der Wald spricht noch immer, wenn man ihm zuzuhören weiß.
Diese Geschichte birgt dieselbe Weisheit in sich wie die, die durch die Redestäbe überliefert wird.Kreationen, inspiriert vom Geist der Legenden
Jedes Stück wird von dem Ilnu-Handwerker Dave Verreault-Thisselmagan auf der Nitassinan handgefertigt.
Indigene Traumfänger
Schutz • Träume • Führung
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