Puamun Meshkenu 2024: Eine Wanderwoche für Resilienz und Versöhnung

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Der Puamun Meshkenu Community Walk wurde im September 2024 neu aufgelegt und stand eine ganze Woche lang für Resilienz, Solidarität und Heilung für indigene und nicht-indigene Bevölkerungsgruppen. Unter der Leitung von Stanley Vollant zielt diese Initiative darauf ab, Gemeinschaften wieder mit ihren Wurzeln zu verbinden und gleichzeitig einen offenen und ehrlichen Dialog zwischen den Völkern zu fördern. Hier ein Rückblick auf die Höhepunkte dieser bedeutsamen Woche.

Puamun Meshkenu: Der Weg der tausend Träume



Puamun Meshkenu, was in der Innu-Sprache „der Pfad der tausend Träume“ bedeutet, ist eine Organisation, die von Stanley Vollant, dem ersten indigenen Chirurgen in Québec, gegründet wurde. Die Idee für die Organisation entstand aus seinem Wunsch, zur Heilung seiner Gemeinschaft beizutragen, indem er traditionelles Wandern, die Weitergabe indigenen Wissens und die Bedeutung von Resilienz angesichts der historischen Härten, die indigene Völker erfahren haben, miteinander verband.

Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge indigene Menschen zu inspirieren und sie zu ermutigen, große Träume zu haben, während sie gleichzeitig ihre kulturellen Wurzeln wiederentdeckt. Die von Puamun Meshkenu organisierten Gemeinschaftswanderungen dienen dazu, enge Verbindungen zwischen indigenen und nicht-indigenen Gemeinschaften zu knüpfen und so Verständnis, Respekt und Versöhnung zu fördern. Seit ihrer Gründung hat die Organisation Tausende von Kilometern durch traditionelle Gebiete zurückgelegt und auf wichtige Themen wie psychische Gesundheit, Bildung und die Stärkung der indigenen Identität aufmerksam gemacht.

Tag 1: Abreise nach Kitcisakik (Montag, 23. September)



Der erste Tag begann mit einer 17 Kilometer langen Wanderung nach Kitcisakik. Die Dorfbewohner hießen die Wanderer herzlich willkommen, und einige begleiteten sie die ersten Kilometer. Ein berührender Moment ergab sich mit den Schülern der Schule in Mikizicek, die den inspirierenden Worten von Dr. Stanley Vollant aufmerksam lauschten und mithilfe des symbolischen Wanderstocks ihre Träume zum Ausdruck brachten. Der Tag klang mit anregenden Gesprächen in Lac-Simon aus, begleitet von traditionellen Tänzen der Lolik.

Ein besonders symbolträchtiger Moment war die Übergabe der von Dave Verreault-Thisselmagan gefertigten Medizinbeutel an jeden Wanderer. Diese Beutel sollen die Teilnehmer auf den vielen Kilometern des Weges schützen und ihnen den Weg weisen. Die Anwesenheit dieser symbolischen Gegenstände verstärkte das Gefühl der Verbundenheit und des Schutzes während der gesamten Expedition.

Tag 2: Treffen mit der Jugend von Lac-Simon (Dienstag, 24. September)



Während die Wanderer ihre 24 Kilometer lange Strecke zurücklegten, hielt Dr. Vollant einen Vortrag an der Amik-Wiche-Oberschule in Lac-Simon und wirkte an einem von den Schülern produzierten Podcast mit. Später begleitete er die Wanderer auf den letzten Kilometern des Tages, der mit einem gemeinsamen Abendessen und einer von Wapikoni Mobile organisierten Kurzfilmvorführung ausklang.

Tag 3: Die Stärke der Jugend im Regen (Mittwoch, 25. September)



Trotz des anhaltenden Regens legten die Wanderer 26 Kilometer zurück, begleitet von Jugendlichen aus Lac-Simon. Ihr Mut und ihre Energie waren eine Quelle der Motivation für die gesamte Gruppe. Parallel dazu hielt Dr. Vollant Vorträge an der UQAT und bei Agnico Eagle Mines, in denen er über seine inspirierende Reise und sein Engagement für die Förderung der Versöhnung durch die Mamu-Nikantetau-Märsche berichtete.

Tag 4: Solidaritätsmarsch in Val-d'Or (Donnerstag, 26. September)



Der Tag wurde mit einer Kundgebung an der UQAT und einem Solidaritätsmarsch durch die Stadt Val-d'Or begangen. Mitglieder der Gemeinde schlossen sich den Marschierenden an und trugen so zum Heilungs- und Versöhnungsprozess bei.

Tag 5: Der längste Marsch der Expedition (Freitag, 27. September)



Mit 27 Kilometern war der fünfte Tag der längste der gesamten Expedition. Glücklicherweise ermöglichte das gute Wetter den Wanderern, sich auszuruhen und entspannende Momente am Strand von Kinawit zu genießen, wo auch Kajaks zur Verfügung standen.

Tag 6: Lachen und Wärme am Feuer (Samstag, 28. September)

Unter strahlend blauem Himmel legten die Wanderer 24 Kilometer entlang der Route 111 zurück. Der Tag war geprägt von Momenten des Beisammenseins am Lagerfeuer, Lachen und der Behandlung von Blasen an den Füßen nach einer Woche intensiven Wanderns.

Tag 7: Auf den Spuren der Vergangenheit in Saint-Marc-de-Figuery (Sonntag, 29. September)




Der letzte Tag war besonders bewegend: Die 22 Kilometer lange Wanderung führte zum ehemaligen Standort der Residential School Saint-Marc-de-Figuery. Dieser Ort, der tief in der Geschichte der Residential Schools verwurzelt ist, erinnerte die Wanderer an das Trauma, das die indigenen Kinder erlitten hatten, und bot einen zutiefst berührenden Moment des Gedenkens. Diese Auseinandersetzung mit der Geschichte und den persönlichen Gefühlen der Wanderer war ein wichtiger Schritt hin zur gemeinsamen Heilung.

Tag 8, Montag, 30. September – Das Ende einer langen Reise auf der Anicinape Aki



Nach einem 25 km langen Fußmarsch, begleitet von ihrer Familie und Gemeindemitgliedern aus Pikogan, Amos und anderen Orten, erreichten die Wanderer ihr Ziel, die fast 200 km lange Strecke zwischen Kitcisakik, Lac Simon und Pikogan zurückzulegen.

Mit großem Stolz und einigen Blasen an den Füßen wurden die Wanderer von den Anicinapek der Pikogan-Gemeinschaft empfangen, um ihren Erfolg zu feiern und ihnen für die Botschaft der Hoffnung zu danken, die sie während dieser langen Expedition mit sich trugen.

Eine Botschaft der Offenheit und Versöhnung

Während dieser sieben Tage verdeutlichte Puamun Meshkenu 2024 die Bedeutung des Austauschs und des Zuhörens für die Stärkung der Beziehungen zwischen den Gemeinschaften. Jeder Schritt, jedes Gespräch, jeder Austausch trug dazu bei, Brücken zwischen den Völkern zu bauen und sowohl die Erinnerung an die Vergangenheit als auch die Hoffnung auf eine versöhnte Zukunft zu ehren. Dank der Organisation Puamun Meshkenu zeigte dieses jährliche Wanderprojekt, dass es gemeinsam möglich ist, einen Weg zu Heilung, Respekt und Anerkennung indigener Kulturen zu ebnen.

Über Puamun Meshkenu

Puamun Meshkenu ist eine Organisation, die sich für die Resilienz und Selbstbestimmung indigener Völker einsetzt. Durch geführte Wanderungen ermöglicht sie den Teilnehmenden, Verbundenheit, Versöhnung und eine gestärkte Identität zu erfahren. Gründer Dr. Stanley Vollant rief diese Initiative ins Leben, um junge Menschen zu ermutigen, ihre Träume zu verwirklichen und dabei ihrer Kultur und ihren Werten treu zu bleiben. Die Organisation beschränkt sich nicht nur auf die Durchführung von Wanderungen; sie engagiert sich auch für die Verbesserung der psychischen Gesundheit, die Förderung von Bildung und den Aufbau von Solidarität zwischen indigenen und nicht-indigenen Bevölkerungsgruppen.

Fotos: Janie Helen

Quellen und Referenzen:

1. Puamun Meshkenus offizielle Facebook-Seite
2. Aussagen von Wanderern und lokalen Teilnehmern
3. Offizielle Vorstellung der Puamun Meshkenu Organisation

Foire aux questions

Was ist „Puamun Meshkenu“ und was symbolisiert diese Woche der Widerstandsfähigkeit und Versöhnung?
„Puamun Meshkenu“ (oder eine entsprechende Schreibweise in der lokalen Sprache) ist der Name einer jährlichen Initiative, die dem Gedenken an die Opfer historischer Ereignisse dient, Heilung fördert und die Versöhnung zwischen indigenen und nicht-indigenen Völkern unterstützt. Die Aktionswoche stellt Geschichten von Widerstandskraft, gemeinsame Zeremonien, Bildungsveranstaltungen und konkrete Maßnahmen zur Wiedergutmachung historischen Unrechts in den Mittelpunkt.
Welche Aktivitäten oder Veranstaltungen werden während Puamun Meshkenu organisiert?
In dieser Woche finden häufig Gedenkveranstaltungen, Gesprächsrunden, Kulturausstellungen, Workshops zu systemischem Rassismus, Konferenzen, Reinigungszeremonien und gemeinschaftliche Versöhnungsbemühungen statt. Bei einigen Veranstaltungen wird zur aktiven Teilnahme, zum Zeugnisgeben oder zum respektvollen Zuhören aufgerufen.
Wie können Einzelpersonen und Gemeinschaften an Puamun Meshkenu teilnehmen?
Sie können sich engagieren, indem Sie: Öffentliche oder virtuelle Veranstaltungen besuchen; Geschichten und Zeugnisse teilen; Gesprächsrunden in Ihrer Gemeinde organisieren; lokale indigene Initiativen unterstützen; sich persönlich für die Versöhnung einsetzen – zuhören, lernen, demütig handeln; Institutionen dazu anregen, strukturierte Versöhnungsprozesse einzuführen.